Fliesen,Platten und Mosaik
Hier finden Sie hilfreiche Informationen zum Thema Fliesen.
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1) Auswahl der richtigen Fliese
Für Ihre Räumlichkeiten sollten Sie sich für Fliesen aus Steingut, Steinzeug oder Naturstein
entscheiden. Steinzeugfliesen sind im Gegensatz zu Steingutfliesen härter und sollten daher im Bodenbereich eingesetzt werden. Steingutfliesen sind nur für Wandbereiche geeignet.
Für den Außenbereich sollten Sie frostbeständige Materialien wie Steinzeug, Feinsteinzeug
oder Naturstein wählen. Fliesen sind besonders Räume wie Küche, Bad und Eingangsbereiche geeignet. Aber auch in anderen Wohnbereichen können Fliesen zum Einsatz kommen. Achten Sie besonders bei Fußbodenbelägen auf die Beanspruchungsgruppe der Fliese.
Beim Planen Ihrer Räumlichkeit sollten Sie darauf achten, das die Fliese zur Einrichtung
passt und vor allem gut zur Wirkung kommt. Der Fliesenbelag muss mit den anderen Farbtönen im Raum harmonieren. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass eine Fliese bei Tageslicht eine andere Wirkung hat als bei Kunstlicht.
Wichtig ist bei der Auswahl der Fliese auch das richtige Format zu wählen.
In großen Räumen haben Sie die freie Auswahl, große Fliesen wirken ebenso gut wie kleine oder Mosaik.
Bei kleinen Räumlichkeiten, wie es oft in Bädern der Fall ist, sollten Sie sich nicht für kleine Formate entscheiden.
Ein Raum wirkt, durch die Vielzahl der Fugen insgesamt kleiner.
Beim Kauf ist ebenfalls darauf zu achten, das die Nummer der Brandfarbe gleich ist. Diese finden sie auf jedem Karton aufgedruckt.
2) Die richtige Farbgestaltung
Farben sind in jeder Umgebung zu finden. Deshalb sind sie auch hier sehr wichtig.
Bei der Raumgestaltung sollten Sie beachten, das es um das Wohlbefinden geht.
Warme Farben, wie Gelb, Orange oder Rot sind zwar angenehm für die Stimmung, lassen jedoch den Raum kleiner wirken. In hellen Tönen, wie Weiß, Hellblau, Violett blau schein der Raum dagegen
optisch größer. Aus diesem Grund muss man sich vorher mit der Farbgestaltung beschäftigen.
Um bei der Farbharmonie des Raumes zu bleiben, sollten Sie eine Grundfarbe wählen.
Farbtöne aus eine Familie (zum Bsp. Gelbtöne) lassen sich leicht kombinieren und wirken harmonisch.
Kontrastfarben und auch ihre Wirkung sich schwer vorauszusagen, sie sollten aus diesem Grund genau durchdacht werden.
Auch der Farbton des Fugenmörtels spielt eine große Rolle.
Fugenmörtel gibt es in der heutigen Zeit in allen Farbtönen. Eine Wand kann dezent mit einem Farbton oder Kontrastreich, mit beispielsweise zwei Farbtönen gestaltet werden. Sind alle Farben von Fliese sowie Fuge gut aufeinander abgestimmt bekommt man einen wirkungsvollen Gesamteindruck.
Noch ein Tipp, alte Fugen können jederzeit ausgekratzt und mit neuen Fugenmörtel verfugt werden. Ist allerdings eine sehr mühsame Arbeit. Hingegen ist das überstreichen alter Fugen mit erhältlicher Fugenfarbe eine Alternative.
Übrigens, denken sie an die Inneneinrichtung auch diese sollte mit in die Planung einbezogen werden
3) Welche Beanspruchungsgruppe ist zu wählen
Glasierte Fliesen werden im Gegensatz zu unglasierten entsprechend Ihrer Strapazierfähigkeit in fünf Abriebklassen unterteilt
I für eine sehr leichte Beanspruchung, nur als Wandfliese
geeignet
II für eine leichte Beanspruchung, Wand und Boden, wie z. Bsp. Wohnzimmer, Schlafzimmer
III für eine mittlere Beanspruchung, wie z. Bsp.
Eingangsbereiche, Küche
IV für eine hohe Beanspruchung, wie z. Bsp. Schulen, Büros
V für eine starke Beanspruchung, wie z. Bsp. Verkaufsräume
4) Rutschhemmende Fliese? Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Nicht nur im gewerblichen Bereich als auch im privaten Bereich ist Rutschfestigkeit der Fliese ein wichtiges Thema.
Es ereignen sich jährlich mehr als 250.000 meldepflichtige Unfälle durch Stolper-, Sturz- und Rutschunfälle, aufgrund unzureichende Rutschhemmung von Bodenbelägen
Bodenfliesen werden in verschiedenen Gruppen unterteilt.
Für den gewerblichen Bereich werden Bodenfliesen in verschiedene Gruppen unterteilt.
Diese geben bei Gefälle den trittsicheren Wert an.
Diese vorgeschriebenen Gruppen sollten sie auch im privaten Bereich beachten.
R9 Neigungswinkel 3-10°;Einsatzgebiet z. Bsp. in
Eingangsbereichen
R10 Neigungswinkel 10-19° normale Reibung; Einsatzgebiet z. Bsp. in Gaststätten
R11 Neigungswinkel 19-27° hohe Reibung; Einsatzgebiet z. Bsp. in Waschräumen
R12 Neigungswinkel 27-35° große Reibung; Einsatzgebiet z. Bsp.
in Werkhallen
R13 Neigungswinkel > 35° sehr große Reibung; Einsatzgebiet z. Bsp. in Schlachthäusern
Für den privaten Einsatz ist eine Fliese mit einer Bewertungsgruppe von mindestens R9 zu empfehlen.
Im Barfußbereich für den privaten Haushalt unterteilt man in den
Gruppen A, B und C.
A entspricht einen weitestgehenden trocknen Bodenbelag, wie z. Bsp. Saunabereiche. Rutschfestigkeit ist bis zu einem Neigungswinkel von 12° gegeben, wenn man Barfuss über die Fliese geht.
B entspricht einen schon etwas nassen Bodenbelag, wie z. Bsp.Schwimmbeckenumrandung. Rutschfestigkeit ist bis zu einem Neigungswinkel von 18° gegeben.
C entspricht einen sehr nassen Bodenbelag, wie z. Bsp. ins Wasser führende Treppen. Rutschfestigkeit ist bis zu einem Neigungswinkel von 24° gegeben
5) Steingut-, Feinsteinzeug- oder vielleicht Steingutfliesen? Was ist das richtige?
Steingutfliese
ist nicht frostsicher und sollte nur im Innenbereich Ihren Einsatz finden.
Für den Fußbodenbereich ist diese Fliese nicht geeignet.
Steinzeugfliese
Steinzeugfliesen sind glasiert (GL) oder unglasiert (UGL) erhältlich.
Sie haben einen sehr dichten Scherben und somit eine geringe Wasseraufnahme von <= 3%.
Durch Ihre Dichte sind Sie sehr hart und schwer bearbeitbar. Ihren Einsatz finden Sie vorwiegend im Bodenbelag im Innen- und Außenbereich.
Unglasierte Steinzeugfliesen sind durch ihren dichten, gesinterten Scherben sehr widerstandsfähig. Eine etwas weniger widerstandsfähige ist die glasierte Steinzeugfliese.
Ihre Oberfläche kann verschieden gestaltet werden, zum Bsp. eben, profiliert, matt oder glänzend.
Feinsteinzeug
Feinsteinzeug ist eine sehr dichte, unglasierte Fliese mit einer sehr geringen Wasseraufnahme von > 0,5%. Durch ihren dichten Scherben ist sie extrem frostbeständig und eignet sich besonders im Außenbereich. Fliesen aus Feisteinzeug haben eine enorm hohe
Ritzhärte (Härte 8) und eignen sie sich bestens für stark beanspruchte Bodenbeläge. Platten aus Feinsteinzeug sind weitestgehend fleckenunempfindlich
6) Was ist bei Fußbodenheizung zu beachten?
Keramische Beläge aus Steinzeug oder auch Naturstein besitzen eine kalte Oderfläche.
Durch Einbringen von Heizmatten oder Warmwasserrohren fühlt man sich dann auch auf diesen Belägen wohl. Bei einem Neubau ist darauf zu achten, das gerade bei Warmwasserrohren ein etwas erhöhter Aufbau notwendig ist.
Für den nachträglichen Einbau sind beispielsweise Heizmatten auf dem Markt. Diese werden problemlos mit in das Fliesenbett vollflächig eingelegt. Durch die geringe Aufbauhöhe von nur 2 mm gibt es auch da keine Probleme.
Steinzeugfliesen und Natursteine sind in Ihrer Eigenschaft sehr dicht und haben daher einegute Wärmeleit- und Speicherfähigkeit.
Bevor Sie Fliesen auf einem neuen Fußboden mit Fußbodenheizung verlegen können, sind folgende Hinweise zu beachten:
Auf- und Abheizen
Das Aufheitzen erfolgt stufenweise mit täglicher Steigerung der Vorlauftemperatur ( 15 Grad Celsius ) um ca. 5 Grad Celsius. Die
max. Temperatur von 40 Grad Celsius ist mindestens 3 Tage ohne Nachtabschaltung beizubehalten.
Das Abheizen erfolgt in Temperaturstufen von täglich max. 10 Grad Celsius.
Während des Auf- und Abheizens ist der Raum zu Be- und Entlüften. Dabei sind Zugerscheinungen zu vermeiden.
Zum Abschluss erhalten Sie ein Aufheizprotokoll, das beispielsweise dem Fliesenleger vorgelegt werden muß.
Inhalte des Protokolls:
* die Aufheizdaten mit den jeweiligen Vorlauftemperaturen
* die erreichte max. Vorlauftemperatur
* die Abheizdaten mit den jeweiligen Temperatursprüngen
* das Datum der Inbetriebnahme
Anschließend führt der Fliesenleger mit einem sogenanten CM - Meßgerät eine Restfeuchtemessung durch. Sie garantiert Ihnen, daß der Belag auf Ihrem Fußboden dauerhaft beständig ist.
7) Materialbedarf
Rechnen sie sich die Fläche der Wand oder der Fußbodens aus. Für Verschnitt rechnet man in der Regel ca. 5% hinzu. Bei
Diagonalverlegung,
speziell im Fußbodenbereich, sollten Sie mit mindestens 10% mehr kalkulieren. Kaufen Sie die Fliesen nicht zu knapp. Sollten Sie nach einigen Jahren mal eine Fliese ersetzten müssen, ist ein kleiner
Vorrat sinnvoll.